Antioxidantien und sekundäre Pflanzenstoffe
Sekundäre Pflanzenstoffe sind die verborgenen Schätze unserer Natur. Die Stoffe (Phytochemikalien) sind bioaktive Verbindungen in Pflanzen. Sie sind zwar keine Nährstoffe im herkömmlichen Sinne sind, stellen aber dennoch wichtige gesundheitliche Vorteile für uns bereit.
Der Begriff „sekundäre Pflanzenstoffe umfasst eine Vielzahl von bioaktiven Verbindungen in Pflanzen. Dazu gehören
- Flavonoide,
- Carotinoide,
- Glucosinolate,
- Polyphenole,
- Terpene
- und viele andere.
Diese Verbindungen schützen Pflanzen vor Schädlingen, Krankheiten und UV-Strahlung. Für uns Menschen haben sie auch verschiedene gesundheitliche Vorteile. Sie wirken
- antioxidativ,
- entzündungshemmend und
- immunstärkend..
Es gibt tausende verschiedener sekundärer Pflanzenstoffe. Ich möchte euch hier nur die wichtigsten und bekanntesten kurz vorstellen:
- Flavonoide sind für die Farbe vieler Früchte, Gemüse und Blumen verantwortlich. Sie wirken antioxidativ und entzündungshemmend.
- Zu den Carotinoide gehören Beta-Carotin (die Vitamin A-Vorstufe) und Lycopin (in Tomaten enthalten). Sie sind für die Pigmentierung von Obst und Gemüse verantwortlich und haben auch antioxidative Eigenschaften.
- Glucosinolate sind hauptsächlich in Kreuzblütlern wie Brokkoli und Kohl enthalten. Sie wirken entzündungshemmend und haben potenziell krebsbekämpfende Eigenschaften.
- Polyphenole: zum Beispiel Resveratrol (in Rotwein und Trauben) und Curcumin (in Kurkuma). Sie haben antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften.
- Zu den Terpene gehören zum Beispiel Limonene (in Zitrusfrüchten) und Carvon (in Minze). Sie sind für den Duft und Geschmack von Pflanzen verantwortlich und haben möglicherweise antimikrobielle Eigenschaften.
Sekundäre Pflanzenstoffe werden zunehmend auf ihre positiven Auswirkungen auf unsere Gesundheit erforscht. So können sie helfen,
- unser Immunsystem zu stärken,
- uns vor chronischen Krankheiten schützen,
- Entzündungen reduzieren und
- unseren Alterungsprozess verlangsamen.
Eine farbenfrohe, ausgewogene Ernährung, reich an Obst- und Gemüsesorten, hilft uns von den gesundheitlichen Vorteilen zu profitieren.
Sekundäre Pflanzenstoffe und Antioxidantien sind eng miteinander verbundene Begriffe, haben aber unterschiedliche Bedeutungen.
Antioxidantien sind wichtig für unseren Körper, weil sie Zellen vor Schäden durch freie Radikale schützen. Sie sind eine spezifische Art von sekundären Pflanzenstoffen, die helfen, Zellschäden zu verhindern, indem sie freie Radikale neutralisieren.
Freie Radikale
Freie Radikale entstehen auf natürliche Weise in unserem Körper durch Stoffwechselprozesse, können aber auch durch Stress oder Umweltfaktoren erhöht werden.
Stellen wir uns ein freies Radikal als ein Molekül vor, das ein Elektron verloren hat, wodurch es instabil wird. Diese Instabilität führt dazu, dass sie sehr reaktiv sind und sich schnell mit anderen Molekülen in unserem Körper verbinden, um ihre Stabilität wiederherzustellen.
Diese Reaktionen können oft schädlich sein, da sie die Funktion von normalen, gesunden Zellen beeinträchtigen. Wenn das Gleichgewicht gestört ist und es zu einer übermäßigen Produktion von freien Radikalen kommt, können sie Schäden an Zellen, Proteinen, Lipiden (Fetten) und sogar unserer DNA verursachen.
Der Körper hat normalerweise Mechanismen, um freie Radikale zu neutralisieren und ihre schädlichen Auswirkungen zu minimieren. Dies umfasst Enzyme (wie Superoxiddismutase, Katalase und Glutathionperoxidase), sowie antioxidative Substanzen wie Vitamin C, Vitamin E und verschiedene Flavonoide.
Jedoch können bestimmte Faktoren wie
- chronischer Stress,
- Umweltverschmutzung,
- Rauchen,
- ungesunde Ernährung und
- Alterungsprozesse
das Gleichgewicht stören und zu einem erhöhten oxidativen Stress führen.
Freie Radikale und oxidativer Stress
Unter oxidativen Stress verstehen wir ein Ungleichgewicht zwischen der Produktion von freien Radikalen und der Fähigkeit des Körpers, diese abzubauen und zu neutralisieren. Oxidativer Stress wird mit verschiedenen gesundheitlichen Problemen in Verbindung gebracht, zum Beispiel:
- Entzündungen,
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen,
- neurodegenerativen Erkrankungen,
- Krebs und
- vorzeitiger Alterung.
Daher ist es wichtig, oxidativen Stress zu reduzieren, indem wir ein gesunde und ausgeglichene Lebensweise pflegen, ausreichend Antioxidantien zu uns nehmen und unseren Stress managen.
Oxidativer Stress kann durch
- eine ausgewogene, gesunde Ernährung,
- regelmäßige Bewegung und
- den Verzicht auf schädliche Gewohnheiten wie Rauchen und übermäßigen Alkoholkonsum
verringert werden.
Der Konsum von antioxidativen Lebensmitteln kann also dazu beitragen, unseren Körper vor den schädlichen Auswirkungen oxidativen Stresses zu schützen.
Antioxidantien und ihr Kampf gegen freie Radikale
Antioxidantien treten wie ein Superhelden im Kampf gegen freie Radikale auf. Sie können freie Radikale “abfangen” und neutralisieren, bevor sie Schaden anrichten können.
Dies machen sie, da sie die Fähigkeit, ein zusätzliches Elektron an ein freies Radikal zu spenden und dabei selbst stabil zu bleiben. Deshalb sind sie in der Lage, eine große Anzahl von freien Radikalen zu neutralisieren, ohne dabei selbst zu schaden.
Wenn unser Superheld also auf ein freies Radikal trifft, spendet er das Elektron an das freie Radikal, wodurch das freie Radikal stabilisiert wird und keine weiteren Schäden anrichten kann. Ein wahrer Retter in der Not!
Antioxidantien spielen eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung unserer Gesundheit und können dazu beitragen, das Risiko von chronischen Krankheiten wie Herzkrankheiten und Krebs zu verringern.
Sie können aus verschiedenen Quellen stammen, einschließlich bestimmter Lebensmittel wie Beeren, Nüsse, dunkle Schokolade und Gemüse. Beliebte Antioxidantien sind Vitamin C, Vitamin E, Beta-Carotin und Selen.
Antioxidative Ernährung
Unser antioxidativer Speiseplan sollte vielfältig sein und eine breite Palette an Obst, Gemüse, Nüssen, Samen und Vollkornprodukten enthalten.
Einige Tipps für eine antioxidative Ernährung, die wir nach und nach in unserem Alltag umsetzen können:
- Farbenfrohe Auswahl an regionalem Obst und Gemüse: Eine Vielzahl von farbenfrohen Obst- und Gemüsesorten wie Beeren, Granatapfel, Orangen, Spinat und Brokkoli sollte teil unserer täglichen Ernährung sein. Die verschiedenen Farben deuten auf unterschiedliche Antioxidantien hin.
- Nüsse und Samen: Mandeln, Walnüsse, Leinsamen und Chiasamen sind reich an Antioxidantien und gesunden Fetten. Sie können als Snack genossen oder über Salate oder Bowls gestreut werden. Nussmuse eigenen sich auch hervorragend als Zutat für Smoothies oder Toppings für Porridge oder Smoothiebowls.
- Vollkornprodukte wie Vollkornbrot, Vollkornnudeln und brauner Reis enthalten mehr Antioxidantien und Ballaststoffe als raffinierte Getreideprodukte.
- Gesunde Fette wie Olivenöl, Avocado und Nüsse enthalten Antioxidantien und sind gut für unser Herz und Gehirn.
- Grüner Tee ist reich an antioxidativen Verbindungen ist.
Die Vorteile einer antioxidativen Ernährung sind vielfältig:
- Schutz vor Zellschäden: Antioxidantien helfen, Zellen vor Schäden durch freie Radikale zu schützen, was das Risiko von Krankheiten reduzieren kann.
- Verlangsamung des Alterungsprozesses: Eine Ernährung, die reich an Antioxidantien ist, kann dazu beitragen, den Alterungsprozess zu verlangsamen, indem sie Zellen vor vorzeitigem Verschleiß schützt.
- Vorbeugung von Krankheiten: Eine antioxidative Ernährung wird mit einem verringerten Risiko für verschiedene Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs und Diabetes in Verbindung gebracht.
- Stärkung des Immunsystems: Antioxidantien können das Immunsystem unterstützen, indem sie die Gesundheit von Immunzellen fördern.
Welche Lebensmittel besonders viele Antioxidantien liefern und wie wir diese wertvollen Lebensmittel vermehr in unsere Ernährung integrieren können, findet ihr in meinem nächsten Blog-Beitrag.
xoxo
Silvie